Anatomie

Ab hier wird der Braunbrustigel behandelt, der wie alle Igel auf dem Rücken ein Stachelkleid trägt. Die Stacheln sind hell und dunkel geringelt und bestehen aus Keratin. Ihre Länge beträgt 2-3cm. Sie sind innen hohl und dienen als Schutz. Wenn ein Igel sich von etwas herunter fallen lässt verletzt er sich nicht, da die Stacheln, die um ca. 30-40 Grad geneigt sind, den Sturz wie ein Airbag schützen und den Aufprall abmindern. Ihre Anzahl bei ausgewachsenen Tieren beträgt etwa 6000 bis 8000 Stück. Ein Igel besitzt 36 Zähne, mit denen er zum Beispiel kräftige Käfer knacken kann. Aber harte Nahrungsteile kann er aufgrund des Fehlens breiter Mahlflächen nicht zermahlen, sondern bloß zerdrücken. Seine Gesamtlänge liegt zwischen 24 und 28cm. In seltenen Fällen kann ein Westigel bis zu 35cm lang werden, wobei es einen kleinen Größenunterschied zwischen Weibchen und Männchen gibt, und zwar sind die Weibchen etwas leichter. Das Geschlecht kann man dadurch bestimmen, dass sich beim Weibchen Scheide und After näher beieinander befinden und das Männchen ein knopfartiges Gebilde mitten auf dem Bauch besitzt, in dem der Penis verborgen ist (siehe Foto).

Weibchen                           Männchen

Igel sind Sohlengänger, d.h. sie berühren mit dem gesamten Fuß, der bis auf die Sohle behaart ist und fünf Zehen mit Krallen hat, den Boden. Igelbeine sind ungefähr 15cm lang. Meistens sind sie eingeknickt, um nicht das gesamte Körpergewicht stemmen zu müssen. Wenn es ein Igel eilig hat benutzt er allerdings die Gesamtlänge seiner Beine und erreicht damit sogar eine Geschwindigkeit von bis zu 7km/h. Seine geringe Fellbehaarung reicht dem Igel nicht als Wärmeschutz, den er wegen seines Winterschlafes auch nicht benötigt. Das Gehör des Igels ist sehr gut ausgeprägt. Insbesondere hohe Töne kann er bis zu einer Frequenz von ca. 45 kHz hören. Auch die Geruchswahrnehmung ist speziell ausgebildet, wobei das Jacobsonsche Organ, das neben der Nase für Gerüche und Geschmack verantwortlich ist, etwas besonderes ist. Es liegt im Gaumendach zwischen Rachen- und Nasenhöhle. Entdeckt der Igel etwas für ihn Interessantes, kaut er darauf herum. Den dabei entstehenden Speichel, bringt er dann mit Hilfe der  Zunge ins Jacobsonsche Organ. Durch diese Vorgehensweise wird der Geruch vermutlich intensiver erfasst. Anschließend wird das Organ durch Ausspucken gereinigt, wobei sich der Igel meist selbst damit bespeichelt (siehe Fotos)


Mit freundlicher Genehmigung von www.Igelhilfe.de

Igel sind fast farbenblind, was wegen ihrer Nachtaktivität keine große Rolle spielt. Auch Tasthaare besitzt der Igel, für ein Nachttier, nicht besonders viele, denn er tastet mehr mit der Schnauze und der Haut direkt. Zudem ist die Schnauze immer feucht, gelegentlich tropft sie sogar. Über seinen Geschmackssinn ist fast nichts bekannt, außer dass sie süß, sauer, salzig und bitter genau unterscheiden können. Igel sind wahre Süßmäulchen, da sie bitteres, salziges oder saures Futter ablehnen. Deshalb fressen Igel auch zum Beispiel keine Marienkäfer, die bei Gefahr eine bittere Flüssigkeit aussondern.

Skelett eines Igels.