Normalerweise sucht sich der Igel einen ungestörten, windgeschützten Platz zur Überwinterung aus. Ideale Quartiere sind beispielsweise hohle Bäume, verlassene Kaninchennester, Reisigberge, Holzstösse, Hecken, Baumstümpfe, dichtes Gebüsch, Kompost- und Laubhaufen. Da diese rar geworden sind, weil viele Gartenbesitzer Laub und Reisig im Herbst bereits verbrennen um den Garten penibel sauber zu halten, weichen Igel auf andere Möglichkeiten aus. Winterschlafende Igel kann man deswegen häufig in Gartenhäuschen, Schuppen oder Scheunen beobachten oder unter denselben. Oft verkriechen sie sich auch in Kellerschächten, die den geeigneten Windschutz bieten.
Hat der Igel einen perfekten Platz zum Überwintern gefunden, so sammelt er Laub, Gras und Moos zusammen, wobei Laub den größten Anteil ausmacht. Wenn genügend Material beisammen ist, dann buddelt sich der Igel in die Mitte des Haufens und dreht sich bis ein kugelförmiger Innenraum entstanden ist, der ca. Igelgröße besitzt. Das gesamte Winterschlafquartier kann einen Durchmesser von etwa 50cm erreichen. Die durchschnittliche Innentemperatur beträgt zwischen 1° und 5°C, selbst bei extremen Außentemperaturen. Dadurch erkennt man, was für eine gute Isolationswirkung dieser Bau hat. Diese Isolation wird durch das Drehen des Igels um die eigene Achse und das Herumtrampeln erzielt, wodurch die Blätter fest zusammen gepresst werden, die Stacheln wie eine Bürste wirken und die Blätter am Ende wie Schuppen aufeinander liegen. Die gesamten Bauarbeiten benötigen ungefähr zwei Nächte, können aber auch bis zu einer Woche andauern.
Schnitt durch ein Winternest |